Hintergrund des Comics
An dem Wochenende in Zürich habe ich dann nicht nur einen Pronomenworkshop gehalten, sondern auch gelernt mit der App zu zeichen. Es gibt keine Ebenen, aber verschiedene „Pinsel“ und eine Zoommöglichkeit. Ich war überrascht wie viel dynamischer meine Zeichnungen durch die Beschränkung wurden. Zumal die restlichen Panels in der morgendlichen und nachmittäglichen S-Bahn zu Ende gezeichnet wurden, entsprechend der Liste mit dem was passiert war, inklusive Uhrzeiten. Ich veröffentliche erst jetzt weil letzte Woche auch Queerulant_in Nr.7 herausgekommen ist. Dort ist mein Comic zu finden, mit einem toll gelayoutetem Hintergrund in hellgrau und weiß. Das Thema der Ausgabe sind Freund_innenschaften/Beziehungen. Da passt das StundenComic ganz gut. Unter dem visuellen Comic gibt es eine rein textbasierte Version des Comics, Screenreadable Comic Version.
Visuelle Version des Comics
Transkription des Comics in reinen Text
Tag des stündlichen Comics – 1. Februar 2014
An einem grauen nebelverhangenen Morgen geht die Sonne über dem Zürisee auf.
9:35 Uhr – Das Zimmer ist noch dunkel. Jemand steht dort mit Mütze wer anderes hat sich im Bett aufgestützt. Was sie reden ist nicht zu verstehen. Jemand braucht den Schlüssel, ich schlafe noch ne Runde weiter.
10:20 Uhr – Das Wohnzimmer ist leer, aus dem angrenzenden Bad kommen Dampfschwaden. Auf dem Tisch steht eine dampfende Kaffetasse. Ich bin noch nicht fertig und die Anderen machen was mit Kaffee.
11:12 Uhr – Das Frühstück in der Züricher Wohngemeinschaft mit viel Essen und viel Gelächter.
12:40 Uhr – Couchgespräche über alles so und Workshopbeginn planen. Zwei sitzen zusammen und über ihren Köpfen schwirren die Gespräche.
13:04 Uhr – Bei dreißig Minuten für ein gezeichnetes Panel wird das mit dem sofortigen Posten nichts. Ich jetzt sitze allein und schiebe in der Zeichenapp die Pixel rum. Im Kopf tickt die Uhr.
14:25 Uhr – Mein Hand öffnet die Deckelklappe meiner orangefarbenen Umhängetasche. Auf dem Weg raus gucken ob alles da ist – Unterlagen, Kiste mit Comics & Zines – sind drin.
15:30 Uhr – Zwei am Boden und wer auf der Leiter werkeln an einem riesigen Plakatdings. Die Projektionsfläche ist weg. Der Raum ist bereit und ich bin nervös.
16:22 Uhr – Der Workshop beginnt und schon bei der Einführung gibt es Fragen. < 3 Ich sitze in einem Stuhlkreis und erzähle und erzähle.
17:10 Uhr – Alternativen in die Tiefen der deutschen Grammatik einfügen. Ich hocke mich hin und lege A4 Blätter auf dem Boden in der Mitte der Zuhörenden aus.
18:02 Uhr – Zu meiner Freude wollen viele bis ins letzte Detail über Sprache diskutieren. Aus der Vogelperspektive sind die schwirrenden Gespräche über den Köpfen zu sehen.
19:13 Uhr – Alle sitzen quatschend um eine lange Tafel. Nach gemeinsamen Schnippeln ist das Postworkshopessen fertig und so lecker.
20:24 Uhr – Ein Stück Kuchen wird an einem Buch vorbei gereicht. Wein, Tee und Pronomen gleich beim Vorlesen übersetzen.
21:07 Uhr – Als warmes Wasser ins Becken gelassen wird und alle beim Aufräumen mit dabei sind.
22:46 Uhr – Als die ersten los müssen und so der, für mich, grandiose Workshop zu Ende geht. Drei Menschen umarmen sich zum Abschied.
23:30 Uhr – Zwei Menschen singen laut mit und tanzen durch den leeren Workhopraum. Als wir zu Zweit mp3-Party machen und die Anderen in der Küche quatschen.
00:08 Uhr – Menschenmengen, weil Nachtbus.
01:44 Uhr – Das Zimmer ist dunkel um die beiden in ihren Schlafsäcken, FreundInnengespräche vor dem Einschlafen.
ENDE.
Hourlies von anderen Menschen
Links zu den stündlichen Comics der letzten Jahre gibt es auf der Übersichtsseite. Die meisten ComicBlogs die am 1.2. stündlich ein Panel zeichnen sind auf Englisch. Letztes Jahr hab ich zwei weitere StundenComics in deutscher Sprache gefunden und dieses Jahr sind es viel mehr und verlinke sie wieder. (Wenn ich eins vergessen hab, sagt mir doch Bescheid, danke!)
Metrissimo, Julia Marzoner, Asja Wiegand, Dominik Wendland, Katharina Netolitzky, Lisa Neun, Caroline Ring, Solarblaukraut, Ulla Loge