Hintergrund des Comics
Das elfte Jahr zeichne ich für jede Stunde, die ich heute wach bin ein Comicpanel. Unter dem visuellen Comic gibt es eine rein textbasierte Version des Comics, Screenreadable Comic Version.
Visuelle Version des Comics
Transkription des Comics in reinen Text
„Hourly Comic Day“ digital handgeschrieben in großen geschwungenen Buchstaben in grauer Farbe mit schwarzem Rand, darüber kleiner in schwarz: erster Februar 2021 und darunter der Name, Illi Anna Heger.
Die Uhrzeit wird in auf der Vorderseite eines kleinen altmodischen Weckers angezeigt. Die Zeichnungen sind krakelig in Schwarz und Grautönen.
10 Uhr: Ich ziehe mir die schwarzen Hosen an, dabei geschrieben „repräsentative Jogginghose“.
11 Uhr: ich sitze am Küchentisch mit Teetasse und kleiner Teekanne und löffele Müsli, dabei zeigt ein Pfeil auf die Schüssel mit den Worten: Körner, geriebener Apfel und gerösteter Mohn.
12 Uhr: Statistiken für Januar sammeln. Ich breite meine Arme aus um die Größe eines eingeblendeten Balkendiagramms zu erfassen.
13 Uhr: ich stehe vor meinem Haus in Mantel und großem Schal und lese Tweets auf meinem Handy, kleine Twitter-Symbole fliegen vom Handy weg nach oben.
14 Uhr: Spaziergang zur alten Wohnung. Ein Hauseingang mit Gegensprechanlage und alter Holztür. Ich stehe woanders neben zwei Garagen unter Bäumen: die alte Garage unserer Fahrräder.
15 Uhr: Ich bin dann noch zum meiner ersten Münchner Wohnung gelaufen. Ich stehe in einer urbanen Straße und schaue an einem Haus hoch, an der Häuserwand hängt ein Zigarettenautomat, an der Straße ein 30er Schild zur Geschwindigkeitsbegrenzung.
16 Uhr: Wieder zuhause schaue ich Bilder von sechs Monaten auf einem Dörfchen 2004 an. Ich sitze im Schneidersitz auf dem Boden ein Bilderalbum auf den Knien. Um mich herum ist der Eingang eines alten Bauernhauses mit dilettantisch zusammengenagelter Holzbank. Hinten ein Wiese mit Zaun und zwei frei laufende Ziegen.
17 Uhr: Diesmal digitale Comics, ich sitze am Laptop. Hinter mir Bilder an der Wand und auf dem Schreibtisch eine Wasserflasche und ein Stapel Papiere.
18 Uhr: Oh nein, die anderen haben schon viel mehr fertig. Ich sitze den Kopf in den Händen noch immer am Schreibtisch. Neben mir die Wasserflasche.
19 Uhr: In der Mitte des Panels steht ganz groß „Hourlies“ darunter ich freudig plappernd: 1) deutsch mit Sprechblasen, 2) Englisch mit Sprechblasen 3) reiner Text Englisch und 4) reiner Text deutsch. Für die letzten beiden Versionen jeweils ein Blatt mit Text. Das werden 4 Versionen.
20 Uhr: Ich sitze vor dem Laptop und jongliere imaginäre Bälle nummeriert mit 1, 2, 3 und 4, schneller geht’s so nicht. Auf dem Tisch immer noch Zettel und die Wasserflasche.
21 Uhr: Ich hab die Kopfhörer auf und telefoniere. Mein Porträt ist der Zeichnung eines gemauerten Hauses überlagert. Das Kopfhörerkabel windet sich und geht zu einer Frau am Fenster des Hause, die Eltern in Berlin.
22 Uhr: Das kleine Figürchen von Google Streetview schwingt von links nach rechts und zurück. Es landet auf einer Straße mit Bäumen und zweistöckigen viktorianischen Häusern. Google-Spaziergang nach Toronto.
23 Uhr: meine Straße in Berlin-Marzahn bis 2000. Das Google Figürchen steht in einer Straße mit Plattenbauten, die Bäume sind hochgewachsen, beide Seiten der beruhigten Straße zu geparkt. Ein Auto entfernt sich.
24 Uhr: Troy, 1995. Das Google Figürchen schwingt und setzt zur Landung an in einem Dorf mit vielen Tannenbäumen. Links ein flaches Wohnhaus mit umlaufender, umzäunter Veranda, im Hintergrund eine industrielle Mehlmühle.
1 Uhr: Berlin-Friedrichshain bis 1984, eine Häuserflucht mit Gründerzeitbauten. An der Straße mit eingelassenen Straßenbahnschienen parken Autos und einige Fahrräder. Das Google Figürchen steht mitten auf der Straße.
2 Uhr: die ersten Jahre bei Oma, ein Einfamilienhaus in einem Garten mit sehr hohen Bäumen hinter einen gemauerten Zaun mit Holzbereichen. Das Google Figürchen steht in einer Straße mit oberirdischen Stromleitungen.
alle Orte wo ich je wohnte.
ENDE.