„Regency Park“, 2022 von Amalia Zeichnerin ist modern und queer, orientiert sich an Romanen von Jane Austen mit Intrigen und dem auf und ab einer sich entwickelten Liebe. Und es gibt Neopronomen, sier für eine Hauptperson und dey für einen Nebencharakter. Der Roman spielt heutzutage in nem Themenpark mit Kostümen wie aus England des frühen 19. Jahrhunderts, es wird in altmodischer Sprache gesprochen. Modernes wie safer-Sex-Kommunikation bekommt Raum im Roman.
Kategorie: DiverserLesen
DiverserLesen240228
„Jinntöchter – k_ein orientalisches Märchen“ 2017 von Carmilla de Winter verbindet das Märchenerzählen wunderbar mit politischen Gegenwartsbetrachtungen. Es gibt Jinns und deren Kinder: sie können ihr Aussehen verändern und benutzen im Buch sier Pronomen. Das Buch hat viele Erzähllevel: wir hören die Geschichte erzählt an mehren Abenden in einer Taverne oder Bar; darin erzählen Charaktere von ihrer Vergangenheit oder Mythen ihrer Kindheit. Es liest sich wunderbar wegen dem feinen Umgang mit Sprache.
DiverserLesen240209
„Gründämmerung“ von Alice Hagenbruch ist ein Fantasy Roman, der so oft #PronomenWieXier verwendet wie kein anderes Buch das ich kenne, fast 300 Deklinationsformen von xier auf 360 Seiten und zwar für Hauptchara Lua und Nebencharas. Die Geschichte spielt auf einem Planeten mit diversen Spezies deren Namen an die von Pilze, Pflanzen oder Bäume angelehnte sind. Die Geschichte von Dämmerwandlern, Geistwesen und Unkrautkriegern ist verwunschen und folgt Lua über den ganzen Planeten.
DiverserLesen240123
Ein Buch von [2022] mit sier Pronomen original auf deutsch: „Code X – Das Erwachen der Cybertechs“ von Lucinda Flynn. Nach einem IT Unfall im Jahr 2097 gibt es Menschen die einen kabellosen Zugang zum Data Space zurückbehalten haben, die Cybertechs. Das Buch ist sprachlich locker geschrieben, das passt super in Dialogen zwischen den jugendlichen Hauptpersonen. Ich mochte das wiederkehrende irgendwo unbemerkt hinein oder hinaus zu kommen, virtuell und IRL. Einfach cool da beim lesen mitzurennen. Programmierung ist in der Welt des Buches in intuitive Landschaften und Stadtatmosphären übersetzt, mit IT Background fand ich es zunächst ulkig, aber der Ansatz ist spannend und spinnt jetzige höhere Programmiersprachen weit ab von Maschinensprachen weiter. Das Buch verwendet eine ältere Version von sier/sien für eine Nebenfigur, „sien“ ist sowohl Akkusativ der Personal- als auch Grundform der Possessivpronomen, mittlerweile gibt es auch sier/sies.
DiverserLesen231223
Wir werden in die wundervolle Welt eines queeren Sommerlagers mitgenommen. Lange Zeit gab es gar keine Sommerlager für Teenager, die Queerness unterstützt haben. Davon zu lesen ließ mich nachholen, was ich so nie hatte. L.C. Rosen schöpft aus seiner eigenen Erfahrung als Teilnehmer und Camp-Councelor und bringt es in eine queeren Kontext, der Fehler und Entwicklung der jungen Menschen zulässt. Ich hab so die Augen gerollt, aber das Ende war dann gut gemacht. HBO Max ist dabei das Buch zu verfilmen, mit Billy Porter in der Regie. Neben nicht binärer Repräsentation, werden im Buch auch binäre trans Menschen super gut und nicht voyeuristisch porträtiert. Eine Nebenfigur hat #PronomenWieXier.
DiverserLesen231201
„Ein göttliches Paar“ von Amalia Zeichnerin ist ein Novelle, die es schafft Emotionen und Erotisches angenehm authentisch zu beschreiben. Das kleine Büchlein mit queerer Fantasy ist wunderbar geeignet zum verschenken und sich gegenseitig vorlesen. Eine der Hauptpersonen ist Semilx ein Wort was eine Mischung aus intersex und nichtbinären Erfahrungen beschreibt soll. Eli benutzt sier/sien und ich konnte mich sehr in sienen Worten wiederfinden und freue mich über die Leichtigkeit mit der sier beschrieben wird. Das Büchlein von 2020 benutzt eine ältere Version der Pronomen. Die kurz darauf veröffentlichte neuere Version von sier, nutzt „sies“ statt „sien“ als Basis für die Possessivpronomen.
DiverserLesen231127
„Look“ von Luka Holmegaard verbindet Outfitgeschichte mit Literaturzitaten, erzählt skizzenhaft über eine Person mit Burnout und nichtbinärem Coming Out, begleitet Zeit mit Freund und Freundeskreis und analysiert die gesellschaftliche Bedeutung von Bekleidung. Die Übersetzung aus dem Dänischen gendert Substantive mit * und benutzt xier und hen Pronomen. Die zwanzigjährige Person (oft als Frau gelesen) wird kühl, fast male-gaze-ig beschrieben, vielleicht eine Form von Gesellschaftskritik und absichtlich befremdlich.Die literarischen Bezüge, die fast wissenschaftliche Bekleidungsgeschichte und die distanzierte Art zu schreiben machen es interessant. CW für normalisierte Alltagsübergriffigkeit.
DiverserLesen231107
„Laylayland“, Science Fiction von Judith und Christian Vogt ist die Fortsetzung von „Wasteland“ und wieder voller Bezüge auf die heutige Gesellschaft und mit #PronomenWieXier: ser/sir wird von 1 Haupt- und 3 Nebencharaktere benutzen ser und die Vorstellung mit Namen/Pronomen ist üblich. Das Buch spielt wie schon der erste Teil in 2064 und es ist faszinierend geschmeidig wie die Covid und seine Auswirkungen eingebaut wurde, auch der Ebene einer weiteren Krankheit. Das Buch ist 2022 erschienen und viel weniger doomig als es thematisch sein könnte.
DiverserLesen231018
„Das Orakel in der Fremde – Die Chroniken von Beskadur 2“ von @jamessullivan.bsky.social liest sich chronikartig auch wenn sich die Charaktere direkt sprechen und salbungsvoll unterstreicht die Sprache das Fantasy Genre. Niadaris, das Orakel und andere elfische Charaktere benutzt je nach Kontext unterschiedliche Pronomen, unter anderem sier – so cool. Zusätzlich leitet sich ein Pronomen direkt vom Vornamen ab. Aus dem Buch: »Der Traum zeigt den Fluss meines Wesens. Noch ist das Orakel in der Fremde weiblich, doch wenn alles vorbei ist, und erst dann, wird Niadaris das sein, was nia früher war.« Mit dem Pronomen nia folgte Niadaris einer alten elfischen Tradition – so wie Yordowyn.
Diverserlesen231011
„Wasteland“ von Judith C. Vogt und Christian Vogt, ein Roman der in der ökologischen Postapokalypse spielt. Einige Nebencharaktere benutzten ser-Pronomen, einfach so kein großes Ding draus machend. Es gibt so viele clevere kleine Details die lustig sind, weil sie unsere jetzige Gesellschaft bewerten und Konzept neu einordnen. Der Religionsführer dessen Religion auf dem Internet beruht, der aber schon seit Jahren kein WiFi mehr hat wurschtelt sich so durch. Ein Buch was die Auswirkungen einer zusammengebrochenen globalen Zivilisation auf neurodivergente Leute zeigt, grade auch was es für jene bedeutet, die Medikamente benötigen.
DiverserLesen230810
„Bus 57 – Eine wahre Geschichte“ von der Journalistin Dashka Slater ist vom Inhalt her sehr sehr krass, ein anti-queeres Hassverbrechen. Die Übersetzerin Ann Lecker wählte für das engl. singular they sier Pronomen. Derzeit ist es das Buch in dem sier Pronomen mit Abstand am häufigsten benutzt werden weil in der 3.Person über die Hauptperson Sasha mit „sier“ geschrieben wird. Es ist genial so viele Neopronomen zu lesen. Die im engl. neutralen Substantive werden mit * inklusiv übersetzt. Die kurzen Kapitel betrachten Perspektiven einer Vielzahl von Menschen. Beim Lesen muss eins aushalten wie schlecht es Sasha geht und was die Justiz mit dem jungen Täter Richard macht, es ist vielschichtig. Schließlich geht es Neurodivergenz und Identität.
DiverserLesen230808
„Schildmaid – das Lied der Skaldin“ von @JudithCVogt und @EisUndDampf habe ich auf meiner Bibliotheks-App gehört und bin geflasht. Ich tauchte fantastisch in der Welt von Menschen auf der Wiking ein, alles umsponnen von mythologischen Wesen und Geschichten. Es begann mit einem Traum, aus dem der Bau eines Drachenschiffes wurde eine nach der anderen stoßen weitere Frauen zu dem großen gemeinsamen Projekt. Auf der Fahrt, in Kämpfen und Raubzügen kommen noch mehr dazu. Oft sind die Gründe dazuzukommen die Flucht vor Gewalt. Die genderfluide Person und die trans Frau auf dem Schiff waren meinem Herzen sowas von am nächsten. Mythologie und fantastischen Geschichten waren für mich direkt mit meiner Lebendsrealität verbunden – wie es ist zu vielen in einem riesenaktivistischen Projekt zu arbeiten.
DiverserLesen230807
DiverserLesen230703
Der erste Roman der #PronomenWieXier in der Originalfassung nutzt: „Blind“ von Annette Juretzki. Es hat ganz viel Raumschiffspolitik und Hierarchiegemenge, aber auch viel schwulen Sex. Aber es geht auch um Religion und Sprachen – so genial wie schnell die Hauptperson Sprachen lernt, die Bedeutung von Sprachenmischung und die Übersetzungs-AI sind auch toll. Das Buch erschien 2017 in dt. Sprache. In dem Jahr gab es auch die erste Romanübersetzung und die erste gestreamte Serien mit xier Pronomen.
DiverserLesen230615
und noch ein kleiner Nachschlag „Trident“ aus dem Ace of Space Universum, ganz kurz und von Judith Vogt, Christian Vogt und Stephan Urbach, wieder mit #PronomenWieXier
DiverserLesen230531
Nebencharaktere in der Welt von „Ace in Space“ von @JudithCVogt und @EisUndDampf haben ganz unaufgeregt xier Pronomen und die Anrede Mx. Dieser spannende, realitätsnahe Sci-Fi Roman beleuchtet Zusammenhänge von Kriegshandlungen, Bodenschätzen und Befreiungsbewegungen. Die Bezeichnungen der dortigen Social Media Kanäle sind so witzig und es ist genial wie Bildbeschreibungen visuelle Medien abbilden.
DiverserLesen230427
In „Humbug über Xenosol“ von Tino Falke reist ein Raumschiffkapitän mit einer speziellen Reiseleiterin durch Raum und Zeit, auch zurück in seine unzerstörte Heimat mit nichtbinäre Menschen mit xier Pronomen.
DiverserLesen230227
„Dies ist mein letztes Lied“ bringt Qui mit jedem Kapitel auf einen anderen Planeten, skizzenhaft erfassen wir immer neue Kontexte. Im Debütbuch von Lena Richter gibt es viele #PronomenWieXier: sier, hen, dey und xier. Ich mochte die Inhaltswarnungen vor jedem Kapitel, wer möchte liest die, sie lassen sich auch einfach überblättern. So viel besser als am Ende des Buches.
DiverserLesen220803
Leseempfehlung für das vielschichtige „Mädchen, Frau, etc.“ von BernardineEvaristo. Die einzelnen Kapitel erzählen Lebensgeschichten und nach und nach zeigen sich die Verbindungen zwischen diesen Menschen. Mit verschiedenen Perspektiven bildet das Buch eine große Vielfalt ab: Schwarze (und POC und weiße), queere, feministische, transweibliche, nichtbinäre, klassenbezogene, schönheitsidealisierende, britische, internationale, beziehungsbezogene, … Themen greifen in einander. Die Autorin benutzt sehr realistische und zum Teil gewaltvolle Sprache. Die Kameraführung, ihre Art zu erzählen, steht nie auf der Seite der Gewaltausübenden, sondern kritisiert damit bedacht und gibt sogar Werkzeuge an die Hand Gewalt zu überwinden. Es ist faszinierend, wie sie es schafft bei den Charakteren gleichzeitig deren Tiefe, Brillanz und gute Seiten zu zeigen und schlechtes Verhalten und Fehlschlüsse nicht auszublenden. Das originale they/them wird mit sier/sien Neopronomen übersetzt.
DiverserLesen220717
Leseempfehlung: tolles Jugendbuch, viele Überraschungen, Jugendliche die mit Fehlern umgehen, ganz viel Queerness und *trommelwirbel* ne Hauptperson mit Neopronomen (sier/sien) es liest sich so geschmeidig