Comic : Jungs gucken

Hintergrund des Comics

Attraktionen funktionieren nicht bei allen Menschen gleich. Begeisterung wächst auf unterschiedliche Weisen. Das Comic basiert auf einer wahren Geschichte, die mich schon ein paar Jahre immer wieder zum Schmunzeln bringt wenn ich daran denke. Ein paar Details habe ich geändert, zum Beispiel den Ort. Auf dem Boxhagener Platz und in der Umgebung bin ich zwar aufgewachsen, aber die Geschichte spielte nicht in Berlin.

Das Comic wurde zuerst analog angefertigt mit Bleistift auf blauem Karton gezeichnet, mit Tinte geinkt und mit Buntstiften koloriert. Dieser Zweiseiter erschien auch in Queerulant_in Nummer 8. Unter dem visuellen Comic gibt es eine rein textbasierte Version des Comics, Screenreadable Comic Version.

Visuelle Version des Comics

Comic Jungs Gucken Seite 1/2, das ganze Comic wird im folgenden in reinen Text transkribiert

Comic Jungs Gucken 2/2, das ganze Comic wird im folgenden in reinen Text transkribiert

Transkription des Comics in reinen Text

Jungs gucken

Ich und Matthias schoben unsere Fahrräder einen Weg im Park entlang. Auf mein “Ich will Schoko” erwiedert er: “Ich auch.” Matthias kannte ich über Peter mit dem ich damals les-bi-schwule Aufklärung in Schulklassen machte.

Ein muskulöser Jogger lief an uns beiden vorbei und wir drehten beide den Kopf nach ihm um. Wir laufen um die große Liegewiese im Boxhagener Park, viele Leute sonnen sich.

Zusammen guckten wir oft nach Jungs. Wir liefen an der Liegewiese vor bei und Matthias zeigte auf jemanden: “Der mit dem Nasenpiercing gefällt mir.” “Oh, ja.”, antwortete ich.

Ich lief vor zum Eisverkaufsdreirad. Drei dort festgebundene Luftballons bewegten sich im Wind. Ich rief zu Matthias, der die Fahrräder anschloss: “Willste auch beides?”

Matthias saß schon gemütlich auf der Bank. Unsere Fahrräder hatte er aneinander gestellt Ich brachte unser Eis mit Schoko und Schoko-Ingwer rüber.

“Boah, lecker!” platzte ich heraus. Wir schauten weiter nach den Leuten die auf der Wiese saßen. “So grundsätzlich…”, fragte mich Matthias, “wen findest Du eigentlich attraktiv?”

Ich antworte: “Ich mag maskulines Aussehen von Frauen und auch ihre butche Energie und feminine Männer. Da soll so eine gewisse Balance sein.” Ein Typ mit kleinem süßem Hündchen, Hipsterbart und Kaschmirpullover lief vor uns lang. Er verdrehte uns Beiden die Köpfe. Ich dachte bei mir: “Na ja, und ich mag solche wie mich.” Wörter wie genderqueer oder non-binary kannte ich damals noch nicht.

Matthias grinste: “Also für mich ist das komplett anders. Männer können gar nicht maskulin genug aussehen.” Aus der Vogelperspektive sieht man uns dort auf der Bank sitzen. Matthias fuhr fort: “Ich mag ihre, naja, gelassen selbstbewusste Männlichkeit.”

Wir drehten uns wirklich immer begeistert nach den gleichen Männern um!

Wir waren nur noch zwei kleine Punkte da unten im Park und rundherum die Altbauhäuser von Friedrichshain.

ENDE.

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